Entwicklung eines Fortbildungskurses "Integrierte nachhaltige Abfallwirtschaft"
für Unternehmen und Behörden in Sibirien

Projekt


Das Projekt "Entwicklung eines Fortbildungskurses "Integrierte nachhaltige Abfallwirtschaft" für Unternehmen und Behörden in Sibirien“ "TIWaSiC" erhielt finanzielle Unterstützung von der Europäischen Kommission im Rahmen von TEMPUS - IV (Projekt 543962-TEMPUS-1-2013-1-DE-TEMPUS-JPHES)

Die Mission des Projekts - die Förderung der Entwicklung eines Anreizsystems für betriebliche Abfallwirtschaft und Ressourcenschonung in russischen Unternehmen sowie die Förderung des umweltorientierten Industrieunternehmens durch lebenslanges Lernen von hochqualifizierten Fachkräften.
Das Ziel des Projektes ist die Stärkung der Rolle der russischen Hochschulen durch die Entwicklung von Fortbildungsveranstaltungen zur "Integrierten Nachhaltigen Abfallwirtschaft" für Mitarbeiter von Unternehmen und Beamte der sibirischen Regionen unter Berücksichtigung der europäischen Erfahrungen und der besten verfügbaren Techniken (BVT).

Das Projekt umfasst die Entwicklung und Umsetzung eines modularen Fortbildungsprogramms "Integrierte Nachhaltige Abfallwirtschaft" für fünf Branchen in der Modellregion in vier sibirischen Universitäten – Staatliche Technische Universität Irkutsk (ISTU), Ost-Sibirische Staatliche Universität für Technologie und Management (ESSUTM), Transbaikal State University (STU), Far Eastern Federal University (FEFU) - mit der direkten Beteiligung der europäischen Partner-Universitäten: Technische Universität Dresden (TUD), Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Technische Universität Dänemark Kopenhagen (DTU), Technische Universität Kreta (TUC) und Vertreter von Exekutiven der russischen Föderation, den zuständigen Ministerien, nationalen und regionalen Verbänden und des internationalen Zentrums. Projekt zielt darauf ab, eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Industrie-Unternehmen, Unternehmen im Bereich der Abfallwirtschaft und der legislativen und exekutiven Behörden auf regionaler und Bundesebene zu etablieren.

Modell Region des Projektes:
- Region Baikal (Baikal, Transbaikalien)
- Ferner Osten (Region Primorje)

Die Aktualität der Auswahl der Modellregionen des Projektes ist durch folgende Merkmale bestimmt:
- Region Baikalsee – als UNESCO-Weltkulturerbe - die eine der größten und wertvollsten Trinkwasservorräte des 21. Jahrhunderts darstellt
- strategisch wichtige Region mit großen Vorräten an Rohstoffen und Mineralien
- Region des Baus von Öl-und Gas-Pipelines
- Region mit Konzentration einer breiten Palette von führenden Industriellen Branchen
- Region mit ungelösten Umweltproblemen und Altlasten
- Region mit großem touristischen Potenzial

Die spezifischen Ziele des Projekts:
- Entwicklung und Implementierung eines Fortbildungskurses "Integrierte nachhaltige Abfallwirtschaft für russische Unternehmen" für fünf Branchen
- Etablierung eines Anreizsystems für betriebliche Abfallwirtschaft und Ressourcenschonung in russischen Unternehmen
- Stärkung des Baikal-Wasma-Zentrums in Irkutsk als Anlaufstelle für Unternehmen und Hochschulen für die Weiterbildung sowie den Informations- und Erfahrungsaustausch
- Nachhaltige Kooperation von Hochschulen und Unternehmen durch die administrative, organisatorische und wirtschaftlich-politische Verankerung der Fortbildungskurse
- Verbesserung der fachlichen Kompetenz der Lehrkräfte und Mitarbeiter von Industrieunternehmen

Während des Projekts werden die europäischen Universitäten die russischen Universitäten in der Erstellung der Inhalte von Fortbildungskursen, Entwicklung von Lehrmaterialien und der Durchführung der Test-Fortbildungskurse unterstützen. Dies beinhaltet intensive Vertiefungskurse von Hochschullehrern aus den vier russischen Universitäten in europäischen Partneruniversitäten, um die Fachkompetenz der Lehrkräfte zu verbessern.

Ein wichtiges Element des Projekts ist die Beteiligung von Experten aus der russischen Exekutive, den zuständigen Ministerien sowie Partnern aus Verbänden. Diese sollen während der Exkursionen nach Österreich und Deutschland und bei den verschieden projektbezogenen Treffen, mit Vertretern der lokalen Behörden, europäischen Unternehmen und der Industrie zusammenkommen, mit dem Ziel Informationen über die besten verfügbaren Technologien im Bereich Abfallwirtschaft zu erlangen. Solche Reisen helfen den russischen Experten die Integrität des Abfallwirtschaftssystems in den europäischen Unternehmen zu verstehen sowie die Umweltpolitik und das Umweltmanagement in den EU-Ländern kennen zu lehren, um dieses Wissen später in den Industrien in den sibirischen Regionen umzusetzen und zu etablieren.

Im Laufe des Projektes werden Fortbildungskurse für folgende Branchen entwickelt: :

- Bergbau inklusive der Rohstoffgewinnung und der Anreicherung der Rohstoffe und Mineralien
- Chemische Industrie und Petrochemie
- Metallurgische Industrie
- Holzverarbeitende sowie Zellstoff– und Papierindustrie
- Wohnungs- und Kommunalwirtschaft, inklusive der Siedlungsabfallwirtschaft sowie der Wasserver- und entsorgung


Für jede Branche werden Fortbildungskurse entwickelt, in denen spezifische Abfallmanagementsysteme in den Betrieben betrachten werden. Am Ende des Projekts werden zwei Fortbildungskurse gleichzeitig an vier russischen Universitäten über Videokonferenz durchgeführt. Für die Realisierung dieses Vorhabens ist in den sibirischen Partner-Universitäten die technische Ausstattung des Auditoriums mit modernen Geräten durch einen Tempus-Zuschuss vorgesehen.

Die Zielgruppe für die Fortbildungskurse sind Mitarbeiter, die entweder Entscheidungsträger in den Verwaltungsstrukturen der Industrie- und Entsorgungsunternehmen sind, und/oder Mitarbeiter, die unmittelbar für die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen in den Unternehmen verantwortlich sind.

Für die Teilnehmer des ersten Fortbildungskurses werden bei den europäischen Partnern Praktikumsmöglichkeiten organisiert. Die Reise wird durch das Projekt finanziert. In Zukunft soll dies als Basis zum Aufbau langfristiger Kontakte zwischen regionalen russischen Unternehmen und europäische Unternehmen dienen, was letztlich zu neuen Umweltreformen in der russischen Industrie, sowie zum Aufbau einer Abfallrecyclingindustrie beitragen soll.

Bereitstellung von Informationen und Nachhaltigkeit der Ergebnisse:
- Kursunterlagen „Integrierte nachhaltige Abfallwirtschaft“ f?r jede Branche in Form von Skripten und auf CD.
- Internetseite "TIWaSiC", unter anderem das Forum als Unterstützung für die umweltfreundlichen Unternehmen
- Organisation von Konferenzen und Seminaren

Das langfristige Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Stärkung der Partnerschaften von Hochschulen, regionalen Behörden, der Industrie und der Berufsverbände sowie gleichzeitig die Stärkung der Rolle der russischen Universitäten auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft. Zudem soll der gegenseitige Austausch von neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft auf der staatlichen Ebene gefördert werden.

Das Projekt wird zur Schaffung eines langfristigen Dialoges und zur nachhaltigen Integration "Staat-Bildung-Industrie" beitragen, indem ein Fortbildungsprogramm gemeinsam entwickelt wird, ein Anreizsystem zur Förderung der umweltorientierten Industrieunternehmen, Auslandspraktika und Exkursionen in die EC Länder für den bilateralen internationalen Austausch von praktischen Erfahrungen durchgeführt werden.

Die bevorstehende Partnerschaft wird zu gegenseitig vorteilhaften Bedingungen erfolgen. Somit werden die Universitäten die Weiterbildungskurse entsprechend den Bedürfnissen der Industrieunternehmen im Bereich der Abfallwirtschaft gestalten können, da die Vertreter der regionalen Behörden, Ministerien und Industrieunternehmen in dem Projekt beteiligt sind. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, einen Einblick in den realen Umgang mit Industrieabfällen zu bekommen und damit den Bedarf an Themen für die Weiterbildung festzusetzen.

Die regionale Behörden, Ministerien und Industrieunternehmen in den sibirischen Regionen werden durch dieses Projekt den notwendigen Zugang zu internationalen Erfahrungen im Abfallmanagement haben, sowie qualifizierte Mitarbeiter ausbilden können, um einen professionellen Dialog zur Realisierung von Programmen und Aktivitäten durchzuführen.

Industrieverbände können ihren Mitgliedern einen neuen Fortbildungskurs anbieten, um ihr abfallwirtschaftliches Wissen zu erweitern und zu vertiefen, indem die gesammelten Erfahrungen von Hochschulen auf diesem Gebiet zur Verfügung gestellt werden.

Die Schaffung einer nachhaltigen und langfristigen Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Industrieunternehmen und Machtorganen auf regionaler und nationaler Ebene ist damit eines der Ziele des internationalen Bildungsprojektes "TIWaSiC".

Projektlaufzeit: Dezember 2013 - November 2016


Dieses Projekt wird mit Unterstützung der Europäischen Union finanziert.
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser;
die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.